In den 60er Jahren, einer Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs, fanden auch viele Veränderungen in der Mode statt, die die Welt der Mode bis heute prägen. Die Rebellion der jungen Generation gegen die gesellschaftlichen Zwänge der 50er Jahre zeigte sich in neuen Modetrends. Zahlreiche gesellschaftliche Veränderungen und politische Entwicklungen, wie die Einführung der Antibabypille, das Wirtschaftswunder, der Vietnamkrieg und die Mondlandung finden ihren Ausdruck in der Mode der 60er. Für viele Entwicklungen der Modewelt, deren Auswirkungen noch heute die Modeszene prägen, wurde in diesem für die Mode entscheidenden Jahrzehnt der Grundstein gelegt. So entwarf Yves Saint Laurent in den 60ern als erster Designer eine Prêt-à-porter Kollektion und machte damit Designermode für größere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Erstmals orientierte sich die Mode in den 60ern an aktuellen Trends der Jugend und ihren verschiedenen Gruppierungen, Jugendliche stellten nun zum ersten Mal in der Geschichte der Mode den Hauptteil der Käufer aktueller Kleidung.
Eines der wichtigsten Kleidungstücke der Mode der 60er war der Minirock. Der von der englischen Designerin Mary Quant erfundene Mini sorgte Anfang der 60er Jahre für Aufsehen. Trotz des anfänglichen Widerstands konservativer Bevölkerungsschichten traf der Minirock den Zeitgeist und setzte sich in der Mode der 60er schnell durch und wurde sogar von den Frauen des englischen Königshauses getragen. Passend zu den sehr kurzen Röcken und Minikleidern wurden auch die Mäntel deutlich kürzer und die Feinstrumpfhose wurde populär. Sogar während der Wintermonate wurden Minis zu hohen Stiefeln getragen. Hosen für Frauen konnten sich in den 60ern endgültig durchsetzen und androgyne Hosenanzüge wurden alternativ zum Minirock ein prägender Trend des Jahrzehnts. Auch in der Herrenmode wurde ein androgyner Look modern. Zu schmal geschnittenen Anzügen wurden bunte, teils gemusterte Hemden mit Rüschen oder Volants und langes Haar getragen. Aus der in den USA entstandenen Hippiebewegung kamen Schlaghosen, Patchworkwesten und weite Maxikleider um die ganze Welt und beeinflussten die Mode maßgeblich. Die für Jugendlichkeit und Freiheit stehenden Jeans lagen in der Mode der 60er bei beiden Geschlechtern im Trend und wurden in diesen Jahren erstmals in vielen Bevölkerungsschichten zur Alltagskleidung.
Die Mode der 60er war geprägt von verschiedenen Strömungen und Jugendkulturen. Ein Trend der 60er waren futuristische Materialen wie Einsätze aus PVC und Mäntel und Stiefel aus Lackleder. Bunte, knallige Farben aus der Pop-Art und die auffälligen grafischen Muster der Op-Art prägten die Mode der 60er ebenso wie die aus der Hippiebewegung stammenden Blumenmuster. Auch plakative Muster in Schwarz und Weiß waren sehr beliebt. Durch das erste Supermodel, Leslie Hornby, genannt Twiggy, wurden nicht nur die für sie charakteristische zierliche, knabenhafte Figur und ein androgynes Erscheinungsbild mit wenig Brust, sondern auch Blusen und andere Kleidungsstücke aus transparenten Materialien populär und auch im Alltag tragbar.
Typische Accessoires der 60er Jahre waren lange, auffällige Ketten aus bunten Materialen, mit Fransen geschmückte Taschen und bunte, gemusterte Tücher. Die aus der Flower-Power-Bewegung übernommenen Blumen und Blumenmuster zierten viele Accessoires und die meist offen getragenen langen Haare der Mädchen und Frauen.
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